Ausbildung zum Therapiebegleithund
Hallo liebe Follower,
ich bin jetzt 13 Monate und seit einigen Monaten in der Ausbildung zum Therapiehund für psychisch kranke Menschen.
Meine Züchterin hatte ja Zweifel, ob sich ein Belgier mit seinem Temperament für diesen Job eignet, aber ich sage euch etwas: wir Belgier sind Allrounder, und es hängt von seinem Menschen ab, ob sein Vierbeiner etwas gern macht. Und Frauchen und ich sind eben ein Dreamteam. Ich passe immer gut auf sie und den anderen Menschen, der sich Patient(in) nennt, auf. Wenn sie mich brauchen, stehe ich parat.
Wir haben jeden Monat an einem Wochenende Unterricht, ein Jahr lang. Am Schluss muss Frauchen eine 15 Seiten umfassende Arbeit schreiben mit Videodokumentation. An einem Ausbildungstag lernt Frauchen Tricks, Hundesprache und Anderes, damit wir uns besser verständigen können. Anschließend üben wir das. Dabei bekomme ich so viele Leckerli, dass ich schon vor dem Abendessen satt bin. In 2 Wochen nehmen wir an der sogenannten Wesensprüfung statt. Aber ich bin doch ein Wesen, oder???
Jedenfalls darf ich dabei die Leckerli nicht so stürmisch in Empfang nehmen. Am besten bekomme ich vorher schon eine Futterration, dann ist es für mich leichter. Wir üben auch bei Fuß gehen ohne Leine (easy), Patienten begrüssen ohne hoch zu Springen (fällt mir sehr schwer, ich gebe doch soo gerne Küsschen), und das Schicken auf meine Decke. Dort bleibe ich dann und warte, ob etwas Besonderes passiert. Neulich ist eine Frau in Tränen ausgebrochen. Sofort bin ich hingegangen und habe sie getröstet. Dafür hat mich Frauchen sehr gelobt.
Wenn es Platz heißt, muss ich liegen bleiben, auch wenn Frauchen den Raum verlässt, das finde ich doof. Manchmal fordert sie den Patienten auf mit mir zu spielen. Das mache ihn selbstständig und mutig, meint sie. Da bin ich mit Begeisterung dabei- „so ein intelligenter Hund“ höre ich dann oft.
Was ich nicht leiden kann sind bedrohliche oder laute Sätze vom Patienten. Schnell lege oder stelle ich mich vor mein Frauchen.“Sehen Sie“ erklärt sie dann, “wie Ihr Auftreten auf den Hund wirkt? So aggressiv empfinden Sie auch Ihre Mitmenschen“.
Spaß macht es, mit einem Patienten in den Park zu gehen. „Weißt du Brynja, die Frau hat seit Wochen ihre Wohnung aus Angst nicht verlassen. Aber mit dir an ihrer Seite möchte sie es versuchen, um dir eine Freude zu machen“ erklärt mir Corinna.
Ach ja, nur der Vollständigkeit halber: Begegnungen mit Rollstuhlfahrern, Skatern und lärmenden Kindern gehören auch zum Wesenstest, aber meistens erschreckt mich das nicht (obwohl ich sehr empfindsame Ohren habe).
Ihr seht also, dass ich im Begriff bin ein berufstätiges Mitglied der Gesellschaft zu werden und mir meine volle Futterschüssel selbst zu verdienen. Eure Brynja
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